Der Vormarsch von Low-Code im Gesundheitswesen: Warum Datenstandards wichtig sind

By

Better

Die Low-Code-Revolution  

Entwicklung einer Anwendung, Entwickler zu engagieren, die Tausende von Codezeilen schreiben und Monate, wenn nicht Jahre auf deren Ergebnisse zu warten. Dieses Modell funktioniert in sehr dynamischen Branchen wie dem Gesundheitswesen inzwischen nicht mehr, da Ärzte und IT-Teams erforderliche oder gewünschte IT-Lösungen oftmals gern schon gestern benötigt hätten. 

Hier kommen Low-Code-Entwicklungsplatt-formen ins Spiel: Tools, mit denen Fachleute Anwendungen visuell gestalten können, indem sie Drag-and-Drop-Oberflächen, vorgefertigte Komponenten und wiederverwendbare Vorlagen nutzen. Diese Plattformen ermöglichen kürzere Einführungszeiten, geringere Kosten und größere Flexibilität. 

Für Branchen, die permanent unter Innovationsdruck stehen, wie beispielsweise das Gesundheitswesen, sind sie oft ein Rettungsanker.  

low-code in healthcare comparison

Aber nicht alle Low-Code-Plattformen sind von gleicher Qualität. Während viele beliebte Anwendungen als Allzweckwerkzeuge entstanden sind, stellt das Gesundheitswesen höhere Anforderungen, die durch sensible Patientendaten, strenge Vorschriften, komplexe Arbeitsabläufe und die dringende Notwendigkeit der Interoperabilität geprägt werden. Hier kommen Datenstandards und Low-Code-Lösungen speziell für das Gesundheitswesen ins Spiel. 

Low-Code im Gesundheitswesen: Eine spezifische Herausforderung

Das Gesundheitswesen unterscheidet sich vom Handel, dem Bankwesen oder der Logistik. Gesundheits-Apps sollen nicht nur gut aussehen oder einfache Prozesse automatisieren, sondern sie müssen sicher mit klinischen Daten interagieren und lebenswichtige Entscheidungen unterstützen.  

That means: 

Datenstandards stehen an erster Stelle: Patientenakten müssen offenen Standards wie openEHR und FHIR entsprechen, nicht jedoch irgendwelchen herstellerspezifischen Schemata.  

Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ist unerlässlich: Anwendungen müssen von Grund auf mit der DSGVO und HIPAA sowie mit NHS- oder anderen nationalen und internationalen Rahmenwerken konformgehen. 

Dauerhafte Nachhaltigkeit ist ein Muss: Die Gesundheitsakte eines Patienten umfasst mehrere Jahrzehnte, und die Systeme müssen sicherstellen, dass Daten auch dann noch nutzbar, wiederverwendbar und übertragbar sind, wenn sich die Softwarearchitektur ändert.

Klinische Zusammenarbeit rückt in den Mittelpunkt: Um die Lücke zwischen Softwareentwicklung und Patientenversorgung zu schließen, müssen bei Gesundheits-Apps sowohl IT-Teams als auch Kliniker eng zusammenarbeiten, schnell Prototypen erstellen, diese testen und in die Arbeitsabläufe integrieren. 

base layers for low-code in healthcare

Der Vorstoß der KI im Gesundheitswesen macht dies noch wichtiger. Generische Low-Code-Plattformen können KI-Dienste integrieren, aber ohne eine gesundheitsspezifische Datenbasis besteht die Gefahr, dass diese KI-Modelle ungenau oder unsicher sind. Wenn klinische Daten nicht strukturiert und standardisiert sind, kann man sich bei lebenswichtigen Entscheidungen nicht auf KI-Ergebnisse verlassen. Ein gesundheits-spezifischer Low-Code-Ansatz stellt sicher, dass KI auf sauberen, interoperablen und klinisch validen Daten trainiert und angewendet wird.  

Die beliebten Low-Code-Plattformen 

Bevor wir uns mit spezifischen Lösungen für das Gesundheitswesen befassen, sollten wir die beeindruckende Arbeit der führenden Low-Code-Plattformen würdigen, die diese Revolution seit über einem Jahrzehnt vorantreiben. Sie haben den Weg für eine schnellere und agilere Softwarebereitstellung geebnet. 

Mendix

Mendix gehört zu Siemens und ist eine etablierte Low-Code-Plattform, die für ihre Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen bekannt ist. Sie bietet solide Integrationen, eine KI-gestützte Entwicklung und eine breite Entwickler-Community. Viele große Unternehmen nutzen Mendix, um Digitalisierungsprojekte in verschiedenen Branchen, von der Fertigung bis zum Finanzwesen, zu beschleunigen, aber es fehlen spezifische Funktionen und Datenebenen für das Gesundheitswesen. 

OutSystems 

OutSystems legt großen Wert auf Geschwindigkeit und Skalierbarkeit. Es bietet Full-Stack-Funktionen, von mobilen Apps bis hin zu Unternehmenssystemen, und ist bekannt für die Unterstützung komplexer Anwendungen auf Unternehmensebene. Der Produktmarkt für Komponenten ist breit gefächert, aber Anwendungsfälle im Gesundheitswesen erfordern in der Regel eine aufwändige Anpassung und die intensive Integration spezifischer Gesundheits-Datenstandards. 

Microsoft Power Apps 

Als Teil der Microsoft-Power-Plattform profitiert Power Apps von einer nahtlosen Integration mit Microsoft 365, Dynamics und Azure. Es eignet sich hervorragend für schnelle interne Anwendungen und die Automatisierung von Arbeitsabläufen, insbesondere für Unternehmen, die bereits in das Microsoft-System investiert haben. Doch auch hier gilt: Anwendungen für das Gesundheitswesen erfordern mehr als nur die Automatisierung von Arbeitsabläufen, sie benötigen eine klar strukturierte, interoperable Datenverarbeitung.  

Salesforce Lightning Platform 

Lightning basiert auf dem Salesforce CRM-Backbone und ist besonders stark in den Bereichen Kundenbindung und Serviceanwendungen. Der AppExchange-Marktplatz ist riesig. Allerdings sind das Datenmodell und das Design von Natur aus an die CRM-Logik gebunden, sodass eine Anpassung an das Gesundheitswesen zwar möglich, aber nicht selbstverständlich ist. 

Appian 

Appian kombiniert Low-Code mit Prozessautomatisierung und Prozess-management. Es wird häufig in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Behörden und Telekommunikation eingesetzt. Gesundheitsorganisationen können es nutzen, aber die klinische Datenschicht muss noch hinzugefügt werden. 

Wo diese Plattformen glänzen und wo sie im Gesundheitswesen möglicherweise zu kurz greifen 

Jede dieser Plattformen verdient Anerkennung: Sie haben die Entwicklung demokratisiert und Unternehmen agiler gemacht. Sie verfügen über dynamische Strukturen, Entwickler-Communities und eine jahrelange Erfahrung mit bewährten Implementierungen. 

Im Gesundheitswesen sind die Lücken jedoch offensichtlich: 

Nicht datenbezogen: Keine der Plattformen basiert auf offenen, herstellerneutralen Gesundheitsdatenstandards (wie openEHR). 

Nicht speziell für das Gesundheitswesen entwickelt: Sie bieten zwar generische Designsysteme, aber keine vorgefertigten klinischen Komponenten, Patienten-Dashboards oder validierte medizinische Formulare. 

Nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: Gesundheitsdaten sind jahrzehntelang gültig. Proprietäre Datenspeicher bergen das Risiko einer langfristigen, zementierten Bindung. 

Nicht auf Zusammenarbeit fokussiert: Im Gesundheitswesen müssen Ärzte, IT- und Datenexperten Seite an Seite arbeiten. Die Allzweckplattformen wurden jedoch nicht speziell für Mediziner entwickelt. 

Diese Plattformen können zwar die Formularerstellung oder die Automatisierung von Arbeitsabläufen beschleunigen, aber sie verstehen klinische Daten oder Gesundheits-standards nicht von Haus aus. Es fehlt ihnen generell der klinische Kontext.  

Das Gleiche gilt für KI-Plattformen wie Mendix, OutSystems oder Power Apps, die zwar zwar KI-Dienste für Chatbots, Vorhersagen oder Automatisierungen hinzufügen können, diese sind jedoch nicht speziell auf das Gesundheits-wesen zugeschnitten. Ohne Zugriff auf langfristige, standardbasierte klinische Daten bleibt KI im Gesundheitswesen oberflächlich. Echte klinische KI erfordert eine tiefe Integration von Gesundheitsdatenmodellen, die nur eine Low-Code-Plattform bieten kann, die speziell für das Gesundheitswesen entwickelt wurde. 

Low-Code für das Gesundheitswesen, vom Gesundheitswesen 

Hier kommt Better Studio ins Spiel.  

Im Gegensatz zu allgemeinen Low-Code-Plattformen wurde Better Studio von Grund auf für das Gesundheitswesen entwickelt. Als Teil der Better Platform, einer herstellerneutralen digitalen Gesundheitsplattform, die auf den Standards openEHR und FHIR basiert, ist Better Studio eine zweckgebundene Low-Code-Lösung für die Gesundheitsbranche.  

Das macht Better Studio so besonders:  

  1. Die Daten stehen im Mittelpunkt.
    Better Studio lässt sich nativ in openEHR-Repositorys für klinische Daten und FHIR-Betriebsdaten integrieren. Das bedeutet, dass jede entwickelte App interoperabel, standardbasiert und zukunftssicher ist. Keine Bindung, keine proprietären Speicherlösungen.
  1. Das Designsystem im Gesundheitswesen ist wichtig.
    Better Studio wird standardmäßig mit einem speziell auf das Gesundheitswesen fokussierten Designsystem geliefert: Klinische Formulare, Widgets für Vitalparameter, Medikamentenkomponenten, Patientenlisten, Dashboards – Das Rad muss nicht neu erfunden werden.
  1. Die Zusammenarbeit mit Klinikern wird ganz selbstverständlich. 
    Mit dem Drag-and-Drop-App-Builder und dem Query-Builder können Kliniker Anwendungen direkt und selbständig gestalten, ohne monatelang auf IT-Teams warten zu müssen. Die Entwicklungszyklen verkürzen sich von Monaten auf Stunden.
  1. Der Healthcare-Marketplace als Kernstück für den Austausch.
    Better Studio ermöglicht die gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung von Apps, Widgets und klinischen Modellen über Organisationen hinweg. Stellen Sie sich vor, ein Gesundheitsunternehmen erstellt ein Chemotherapie-Formular, und ein anderes kann es sofort ebenfalls verwenden. Das ist der wahre Wert solch eines Systems.
  1. Bewährt in großem Maßstab.  
    Better unterstützt bereits über 30 Millionen Patienten in 27 Ländern, mit nationalen Implementierungen in Griechenland, Slowenien, Malta sowie in vielen Regionen des Vereinigten Königreichs und der EU. Das ist keine Theorie, sondern bereits heute im Einsatz.
  1. KI, der Sie vertrauen können.
    Da Better Studio auf openEHR und FHIR basiert, hat jede auf seine Plattform angewandte KI Zugriff auf strukturierte, erstklassige und klinisch validierte Daten. Das bedeutet, dass Entscheidungsunterstützung, Vorhersagemodelle oder Workflow-Automatisierung nicht nur technisch möglich sind. Sie sind sicher, erklärbar und in realen Gesundheitssituationen skalierbar.

Auswirkungen in der Praxis: Gesundheitsversorgung in Echtzeit

Nehmen wir das Beispiel der EHA-Kliniken in Nigeria, die Better Studio für den Aufbau ihres EMR-Systems genutzt haben. Mit nur drei Teammitgliedern entwickelten sie in 12 Monaten 80 klinische Anwendungsfälle, wobei sie openEHR-Archetypen nutzten und 90 % der Inhalte aus dem Clinical Knowledge Manager entnehmen konnten.  

Oder der Christie NHS Foundation Trust, Europas größtes Krebszentrum an einem einzigen Standort. Mit Better Studio entwickelten und implementierten sie in nur vier Monaten 24 elektronische Patienten-Outcome-Formulare (ePROMs) und reduzierten damit die Klinikbesuche bei einigen Krankheitsgruppen um 85 %. 

Dies sind Veränderungen, die den Weg für den Aufbau des zukünftigen Gesundheitssystems ebnen, was generische Plattformen ohne aufwändige Anpassungen einfach nicht leisten können. 

Die Zukunft gehört dem domänenorientierten Low-Code

Low-Code hat bereits die Art und Weise verändert, wie Unternehmen Anwendungen entwickeln. Plattformen wie Mendix, OutSystems, Power Apps, Salesforce und Appian haben das Konzept etabliert und prosperierende Systeme geschaffen. 

Das Gesundheitswesen ist jedoch anders. Es benötigt einen domänenorientierten Low-Code-Ansatz, bei dem Datenstandards, klinische Zusammenarbeit und dauerhafte Nachhaltigkeit von Anfang an integriert sind.  

Deshalb ist Better Studio nicht nur eine weitere Low-Code-Plattform. Es handelt sich um eine speziell für das Gesundheitswesen entwickelte Low-Code-Plattform, die Ärzten und IT-Teams die Möglichkeit zur gemeinsamen Entwicklung bietet, und dabei sicherstellt, dass die Daten offen und zukunftssicher bleiben und auf nationale Gesundheitssysteme skaliert werden können.  

Der Bedarf an domänenorientiertem Low-Code wird durch die KI noch deutlicher. KI ohne strukturierte, interoperable Daten ist riskant; KI, die auf offenen Standards und klinischer Zusammenarbeit basiert, ist richtungsweisend. Better Studio sorgt dafür, dass die Einführung von KI im Gesundheitswesen sicher verläuft, auf Datenstandards basiert, von Klinikern vorangetrieben wird und auf Nachhaltigkeit angelegt ist. 

In anderen Branchen geht es bei Low-Code um Geschwindigkeit. 

Im Gesundheitswesen geht es mit Better Studio um Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Sicherheit, Nachhaltigkeit und Einhaltung von Standards. 

Entdecken Sie, wie Better Studio das Gesundheitswesen mit Low-Code auf Basis offener Standards revolutioniert. 

Share article