Wie nutzen wir FHIR für die Beständigkeit von Betriebsdaten?

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Richard Kavanagh

Die kombinierte Verwendung von FHIR und openEHR in Gesundheitsplattformen gewinnt in der Welt der offenen Standards zunehmend an Bedeutung. Sowohl Grahame Grieve (HL7 FHIR Product Director) als auch Rachel Dunscombe (openEHR International CEO) sprechen in aller Offenheit über die Notwendigkeit, dass diese Standards konstruktiv zusammenwirken müssen. Sie sind sich einig, dass beide Standards eine Rolle spielen werden, um die IT-Gesundheitssysteme der Zukunft zu etablieren.  

Better verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen in diesem Bereich und engagiert sich aktiv in den jeweiligen Communities, um die Zusammenarbeit voranzutreiben. 

Die Patientenakte als Ganzes 

Die wichtigsten operativen Daten, die wir speichern, sind demografische Informationen über den Patienten (z. B. Krankenversicherungsnummer, Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse usw.). Die openEHR-Daten sind von Natur aus „anonym“, d. h. wir speichern dort keine nicht-klinischen Informationen. Daher verknüpfen wir die openEHR-Daten mit den FHIR-Patientendaten, um so die Patientenakte als Ganzes zu verwalten. Sobald der FHIR-Patient definiert ist, können weitere verwandte Personen innerhalb von FHIR hinterlegt werden. Dazu gehören beispielsweise nächste Angehörige, Ehepartner oder andere Familienmitglieder. 

Derzeit verwenden wir die R4-Version von FHIR, da diese am weitesten verbreitet ist. Wir sind jedoch bereits auf zukünftige Versionen vorbereitet und können eine R5-Version bereitstellen, sobald unsere Kunden diese benötigen. 

Zusätzlich zu den Patienteninformationen wird das Operational Data Repository (ODR) als Speicherort für die Interaktionen zwischen Patienten und dem medizinischen Fachpersonal genutzt. Datum, Uhrzeit, Ort und das beteiligte medizinische Fachpersonal können vollständig im FHIR-Encounter gespeichert werden. Bei stationären Patienten ist auch ihr Aufenthaltsort innerhalb der Klinik erfassbar. Bei den meisten Interaktionen werden klinische Informationen aufgezeichnet. Um dies zu unterstützen, werden die FHIR-Interaktionen und die zugehörigen openEHR-Daten miteinander verknüpft, sodass beide Standards optimal genutzt werden können. 

Da ein Großteil der Kontaktinformationen über HL7-ADT-Nachrichten ausgetauscht wird, verfügen wir auch über eine Transformationsfunktion, um HL7-ADT-Nachrichten in FHIR zu konvertieren. Unsere Integrationsfunktionen unterstützen den Datenaustausch zwischen FHIR, openEHR und anderen nicht standardisierten Formaten, wie sie in vielen unserer bestehenden Lösungen zu finden sind. 

Das ODR als Stammdatenspeicher für Organisationsdaten 

Das ODR hat einen Nutzen, der über die Patienten- und Behandlungsdaten hinausgeht, und für viele weitere betriebliche Anforderungen eingesetzt werden kann. Ob es um die Verwaltung von Patienten-terminen, Gesundheitsdienstleistungsregistern oder die zentrale Speicherung für medizinisches Fachpersonal geht – das ODR kann all dies unterstützen. Das ODR wird zunehmend als Stammdatenspeicher für Organisationsdaten, medizinisches Fachpersonal und andere Register verwendet, die innerhalb einer Versorgungslösung erforderlich sind. 

Das Better ODR wurde nach denselben Standards entwickelt wie unser openEHR Clinical Data Repository (CDR). Es ist äußerst sicher und lässt sich auf nationale Datenstrukturen und -volumen skalieren, ohne dass dabei die Leistung oder die Flexibilität der Nutzung beeinträchtigt wird. Gemäß dem FHIR-Standard kann das ODR erweitert werden, um zusätzliche Suchfunktionen und Vorgänge zu unterstützen. 

Beim FHIR-Standard werden Profile häufig verwendet, um die FHIR-Datenmodelle (Ressourcen) einzuschränken oder bei Bedarf zu erweitern. Better ODR unterstützt die Verwendung von FHIR-Ressourcenprofilen vollständig und ermöglicht bei Bedarf Einschränkungen oder FHIR-Erweiterungen. Dies ermöglicht sowohl lokal identifizierte als auch nationale FHIR-Profilierungsinitiativen. 

Wie beim CDR unterstützt die Plattform die Verwendung hochqualifizierter Daten. Der ODR nutzt die FHIR-Validierungsprozesse, um die Vollständigkeit und Konformität der FHIR-Daten gemäß den Definitionen in den FHIR-Profilen zu überprüfen.

Verwaltung von Terminologiecodes als fester Bestandteil des Prozesses 

Eine weitere Verwendung für den ODR-Server ist die Funktionalität, die er im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Terminologiediensten bietet. Der ODR unterstützt die Verwendung der für die Terminologieverwaltung genutzten Ressourcen und die damit verbundenen FHIR-Operationen. Die zuverlässige robuste Verwaltung von Terminologiecodes ist ein fester Bestandteil des Prozesses zur Erstellung hochwertiger strukturierter Gesundheitsdaten für Daten sowohl mit dem ODR als auch mit dem CDR. Darüber hinaus bieten die Terminologiedienste des ODR eine hervorragende Möglichkeit, eine unternehmensweite Terminologie-verwaltung zu etablieren. 

Technisch gesehen ist der ODR mehr als nur ein generischer FHIR-Server. Der ODR ist ein fester Bestandteil des Gesamtangebots der Better Platform. Als solcher verfügt er über viele der gleichen Plattformfunktionen wie der CDR. Dazu gehören die gleichen Sicherheits- und Zugriffskontrollfunktionen, die Schnittstelle zu den gemeinsamen Plattform-Audit-Diensten und das Event-Streaming für eine verbesserte Datenintegration. 

Für Organisationen, die Better als ihre zukünftige moderne Gesundheitsplattform in Betracht ziehen, wird die Kombination aus openEHR und FHIR eine attraktive Wahl sein. Für Kunden, die bereits mit  unserer Plattform arbeiten sind, bietet der ODR Möglichkeiten, die Better Plattform noch vielfältiger zu nutzen. 

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